Wie Aktien analysieren?

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Eine objektive Bewertung von Aktiengesellschaften und deren Wertpapieren ist aufgrund der Vielfalt aller Branchen und Unternehmensphilosophien schwer möglich, doch wie Aktien analysieren? Abhängig von den Kosten, die beim An- und Verkauf von Aktien anfallen, spielen mögliche Dividendenzahlungen, der persönliche Steuersatz und weitere individuelle Faktoren eine Rolle bei der Vorhersage von Kurssteigerungen oder Kursverlusten. Aus diesem Grunde fehlt es an einer einzigen, allgemeingültigen Art der Analyse. Vielmehr finden sich unterschiedliche Methoden, um Renditen möglichst genau vorherzusagen.

Wie Aktien analysieren – Aktien handeln mit Gewinn

Sogar Experten sind sich uneins, welche Analysemethode zum erfolgreichen Aktienhandel angewendet werden sollte. Neben einigen speziellen Bewertungsformen finden sich zwei große Strömungen:

Fundamentalanalyse

Diese basiert auf der Auswertung von vergangenen Kursentwicklungen sowie Daten aus der Betriebswirtschaft. Einbezogen werden sowohl die Kennzahlen über das betreffende Unternehmen selbst als auch sein ökonomisches Umfeld. Da die Gewinnspanne einer Firma in der Regel von der volkswirtschaftlichen Konjunktur abhängig ist, wird ein Vergleich des aktuellen Aktienkurses mit dem erwarteten Ertrag des Betriebs gezogen. Ist die Aktie angemessen beurteilt, unter- oder überbewertet?

Unterbewertet = Kaufsignal!

Sobald der Kurs nach dem Ankauf der Aktie auf den wahr angenommenen Wert steigt, werden die Kursgewinne erzielt, und der Anleger erhält eine hohe Dividendenrendite. Bemängelt wird bei dieser Analysemethode die fehlende Einbeziehung von unsicheren Marktentwicklungen aufgrund von politischen und gesellschaftlichen Stimmungen.

Allgemein wird die Fundamentalanalyse all denjenigen empfohlen, die langfristig Geld in Aktien anlegen wollen.

Wie kann man Aktien am Besten analysieren? Die Chartanalyse und die Fundamentalanalyse sind dafür bevorzugte Methoden. (#1)

Wie kann man Aktien am Besten analysieren? Die Chartanalyse und die Fundamentalanalyse sind dafür bevorzugte Methoden. (#1)

Chartanalyse

Auch als technische Analyse bezeichnet, betrachtet man hier ausschließlich den Kurs-Chart eines Wertpapiers und zieht daraus Schlüsse auf die künftige Entwicklung.

Positive, wiederkehrende Muster = Kaufsignal!

Hier dienen also die typischen Kursverläufe als Grundlage dafür, um erfolgreich mit Aktien zu handeln – es werden ausschließlich vergangene Werte berücksichtigt. Kritiker bemängeln, dass dies ein immer gleiches Verhalten der Investoren voraussetzt und eine solche idealtypische Form in den seltensten Fällen der Realität entspricht. Die Chartanalyse sei zudem interpretationsabhängig.

Sie wird in der Regel all denen ans Herz gelegt, die kurzfristig Gewinne erzielen und ihre Papiere schnell wieder abstoßen wollen.

Wie Aktien analysieren? – Weitere Bewertungsmodelle

Dividenden Diskont Modell

Hier erfolgt die Aktienbewertung aufgrund der ausgeschütteten Gewinne einer Firma in der Form ihrer Dividenden. Steigende Dividenden ergeben steigende Aktienkurse.

Laszlo Birinyi’s Money-Flow

Vom ungarischen Großinvestor Laszlo-Biriny stammt das gleichnamige, hierzulande weitgehend unbekannte Analysekonzept. Es berücksichtigt den Unterschied der Aktienanzahl, die zum jeweils identischen Kurs gekauft und verkauft wird. Steigt eine Aktie gegenüber dem letzten Kurswert, wird der Umsatz addiert; sinkt sie, wird er subtrahiert.

Zur guten Aktienanalyse eignen sich noch viele weitere Modelle, unter Anderem die Marktanalyse oder die "einfache" Stochastik. (#2)

Zur guten Aktienanalyse eignen sich noch viele weitere Modelle, unter Anderem die Marktanalyse oder die „einfache“ Stochastik. (#2)

Marktanalyse

Die Marktanalyse betrachtet das Verhalten der Trader. Die unterschiedlichen Personalitäten sowie die Orientierungen an der jeweiligen Langfristigkeit der Anlagen werden dabei berücksichtigt.

Directional-Movement-Index, MACD und Stochastik

Modetrend Technologie: Auch Aktien haben einen eigenen Charakter! Dieser wird durch die Unternehmensphilosophie beeinflusst, doch auch durch Trends. Vor allem Technologie-Aktien erfahren oft schnelle Auf-und Abbewegungen an der Börse. Bei Trends schwanken die Ergebnisse oft stark, sodass Investments in sogenannte „Modethemen“als Indikatoren für weitere Kursverläufe dienen. Bewertet werden sie beispielsweise durch den Directional-Movement-Index. Hat sich der Markt wieder beruhigt und die Aktie nach einem Kurseinbruch wieder erholt, gibt die sogenannte Stochastik das Signal zum Kauf. Der MACD steht schließlich dazwischen. Sein Erfolg beruht auf seiner Begabung, sowohl Trendpapiere, als auch Abweichler einschätzen zu können.


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