Aktien sind Unternehmensanteile. Das heißt, dass jeder Aktienbesitzer gleichzeitig Miteigentümer der entsprechenden Firma wird. Da Aktien den Unternehmenswert verbriefen, nennt man sie auch Wertpapier. Was muss man wissen? Einmal jährlich wird in der Regel der erwirtschaftete Gewinn in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet; sinken die Gewinne, ist eine Kürzung oder Aussetzung möglich. Ob dies geschieht, obliegt ebenfalls zum Teil den Aktionären: Auf der Hauptversammlung entscheiden die Anteilseigner gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens darüber, ob und wie Gewinne ausgezahlt werden sollen. Im Zweifelsfall können Aktionäre der Managementebene sogar das Vertrauen entziehen!
Voraussetzungen zum Handel mit Aktien: Was muss man wissen?
Anleger können bereits mit sehr niedrigen Summen bei Unternehmen einsteigen. Schon mit einer einzigen Aktie kann man an der wirtschaftlichen Entwicklung der Firma teilhaben.
Auf jeden Fall muss ein Aktionär
- ein Depot anlegen
- Onlinebroker oder Banken als Schnittstelle einschalten, um unmittelbaren Online-Zugang zum weltweiten Börsengeschehen zu erhalten
- mindestens 18 Jahre als sein
Künftige Aktionäre sollten sich um die individuell passende Zusammensetzung ihres Aktiendepots kümmern. Hier einige Tipps, was man über Aktien wissen muss und wie man sich verhalten sollte:
Grundregeln zum Handel
Um Verluste zu vermeiden, sollten Kleinaktionäre
- mit geringen Beträgen beginnen
- niemals Kredite oder Notgroschen als Basis nutzen
- langfristige Anlagen von mindestens drei Jahren planen
- Anlagestrategie mehrfach überdenken
- keine hochspekulativen Anlagen nutzen
- das Risiko streuen, nicht alles auf eine Aktie setzen
Das A und O der Optionen
Aktienarten
Grundsätzlich finden sich zwei verschiedene Typen von Aktien:
- Stückaktien haben keinen fixen Nennwert. Sie spiegeln alle zu gleichen Teilen das Grundkapital der AG wider.
- Nennbetragsaktien sind verbriefte Anteilswerte am Grundkapital der AG und werden gemäβ der Aktieneinheiten berechnet.
Übertragbarkeit: Bei
- Namensaktien erfolgt eine Wertbindung an den Besitzer. Damit können Rechte ausschlieβlich von der Person geltend gemacht werden, die im Aktienregister eingetragen ist.
- Inhaberaktien sind die Anteile am Grundkapital der AG übertragbar.
Anlagearten
Direktanlage: Aufgrund der oftmals stark schwankenden Kurse benötigt man für eine Direktanlage ein gutes Nervenkostüm. Keine Empfehlung für Einsteiger!
Investmentfond: Eine populäre Alternative zum direkten Aktienkauf sind Investmentsfonds. Hier wird in der Regel erfahrenen Fondsmanagern die Auswahl der Aktien überlassen. Neben normalen Wertpapieren kann es sich auch um Immobilien, Anleihen oder Geldmarktpapiere handeln. Lohnt nur bei langfristigen Anlagen, denn oft fallen hohe Gebühren an.
ETF: Weniger Gebühren erfordern passiv verwaltete Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds. Diese sind unmittelbar an die Entwicklung des Index gebunden. Statt eines Ausgabeaufschlags und einer jährlichen Managementgebühr betragen hier die Gesamtkosten durchschnittlich ein Fünftel der Kosten aktiv gemanagter Fonds.
Anleihen: Rentenpapiere sind Anleihen von Unternehmen oder Staaten mit festem Zinssatz. Dadurch garantieren sie eine bestimmte Rendite über die gesamte Laufzeit.
Zertifikate: Zertifikate sind an die Entwicklung der Aktie oder des Aktienindexes gekoppelt. Sie eignen sich für erfahrene Anlege, die Zeit für eine intensive Beschäftigung mit dem Börsengeschehen haben. Mit Discount-Zertifikaten kann das Kursrisiko gemildert werden, Turbo-Zertifikate bieten überproportionale Gewinn-, aber auch Verlustchancen.
Futures, Optionen und Optionsscheine: Nichts für Börsenneulinge! Die sogenannten Derivate erhalten zwar überproportionale Gewinnchancen, aber vereinen es mit einem ebenso hohes Risiko. Der Aktionär kann nicht nur seinen kompletten Einsatz verlieren: Beim Handel mit Futures oder Optionen an der Terminbörse Eurex zahlt er am Ende möglicherweise mehr, als anfangs eingesetzt!
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