Wertpapiere: Definition, Arten und die wichtigsten Unterschiede

0

Mit einem Wertpapier kann der Anleger eine Beteiligung an einem Unternehmen halten. Dabei gibt es verschiedene Arten dieser Vermögensanlagen, die für Laien oft schwer zu verstehen sind.

Definition: Was sind Wertpapiere?

Die Beteiligung an einem Unternehmen oder einem Schuldverhältnis wird über Wertpapiere in schriftlicher Form festgehalten. Experten sprechen hier von einem sogenannten „verbrieften Vermögensrecht“. Am bekanntesten sind dabei Aktien und Anleihen, auch Zertifikate und Optionsscheine werden häufig ausgegeben.

Der Begriff selbst stammt aus der Zeit, als Wertpapiere noch analog gehandelt wurden. Einst waren sie Urkunden, die ihrem Inhaber ein bestimmtes Recht gegenüber einer Aktiengesellschaft bescheinigten. Der Inhaber konnte mithilfe der Urkunde nachweisen, dass er einen Anspruch auf Zahlungen der Nominalwerte sowie der Zinsen hat.

Heute läuft der Wertpapierhandel digital ab und es werden Anleihen in Sammelurkunden verbrieft. Sie werden nicht ausgegeben, sondern im Clearing hinterlegt. Dabei handelt es sich um eine Art digitalen Aufbewahrungsort. Der Inhaber bekommt damit nur noch einen elektronischen Nachweis für seine Wertpapiere.


Arten und Unterschiede von Wertpapieren (Video)

Je nachdem, wer einen Nutzen aus den Wertpapieren ziehen kann, werden verschiedene Arten unterschieden:

  • Orderpapiere

    Sie werden auf einen Namen ausgeschrieben, sind aber übertragbar (z. B. Versicherungspolicen oder Namensaktien).

  • Inhaberpapiere

    Der Besitzer des Papiers kann die Rechte nutzen (z. B. Inhaberaktie).

  • Namensaktie

    Nur derjenige, der auf dem Papier namentlich genannt ist, kann die Rechte nutzen (z. B. Sparbuch).

Unterschieden wird zudem nach einem möglichen Ertrag. Zu nennen sind dabei festverzinsliche Wertpapiere wie Bundesanleihen und solche mit variabler Verzinsung wie Aktien.

Video: Wertpapiere für jedermann – das sollte man wissen


Für Anleger sind die folgenden Wertpapierarten am wichtigsten:

  • ETFs und Fonds

    Ein geringer Kapitaleinsatz ist möglich, das investierte Kapital wird auf viele Papiere aufgeteilt. Das Verlustrisiko ist damit geringer, andere Anlagen können mögliche Verluste ausgleichen.

  • Aktien und Anleihen

    Mit Aktien und Anleihen ist eine direkte Investition möglich, was aber nur empfehlenswert ist, wenn der Anleger von einem Gewinn des betreffenden Unternehmens bzw. von dessen Wirtschaftlichkeit überzeugt ist. Das Risiko bei einer negativen Entwicklung ist deutlich größer als bei ETFs und Fonds. Aktionäre werden zudem zu Mitinhabers des ausgebenden Unternehmens und erhalten Mitbestimmungsrechte. Dazu gehört auch das Recht auf eine Gewinnbeteiligung, die als Dividende ausgeschüttet wird. Zu den Anleihen gehören Schuldverschreibungen, die einen langfristigen Kredit darstellen. Dieser ist mit Zinsen zurückzuzahlen. Der Wertpapierinhaber bleibt anonym, die Schuldverschreibung kann an Dritte übertragen werden. Damit ist die Verkehrsfähigkeit dieses Papiers hoch.

  • Zertifikate

    Auch dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen, die an einer anderen Wertpapierentwicklung hängen. Zertifikate gehören zu den Derivaten und werden nur von Banken ausgegeben. Die Bedingungen sind sehr vielfältig zu gestalten, Anleger können sich zu jeder Marktmeinung positionieren.

  • Hebelprodukte

    Hebelprodukte sind ebenfalls Zertifikate, die die Wertentwicklung eines Basiswerts überproportional abbilden. Das Risiko für einen Totalverlust ist dabei hoch, allerdings können auch die Renditen sehr hoch ausfallen. Laien wird von Hebelprodukten aufgrund ihrer Komplexität abgeraten. Sie sind nur bei großer Erfahrung mit derartigen Produkten zu empfehlen, da sie zudem oft unberechenbar sind.

Lassen Sie eine Antwort hier